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Wie sich durch positive Emotionen die Veränderungsbereitschaft erhöht

Positive und negative Erlebnisse prägen unseren Alltag. Das ist bei jedem gleich, die Frage ist nur, was man mit diesen Emotionen macht. Wir haben gelernt, aus der Forschung der positiven Psychologie, das positive Erlebnisse, positive Emotionen uns viel mehr Möglichkeiten bieten, nämlich unseren Wahrnehmungsraum erweitern, und auch dadurch unsere Kreativität beeinflussen.

Dr. Markus Ebner (www.perma-lead.com) erklärt uns heute den UNDO Effekt, der von Barbara Fredrickson erforscht wurde. Er zeigt uns an einem Beispiel, was wir hier diesbezüglich ganz konkret machen können.



Es gibt eine ganz großartige Forscherin, das ist die Barbara Fredrickson, die in ihrer Forschung die Wirkung von positiven Emotionen beforscht (Buchtipp: Positivity).


Positive Emotionen in ihrer Definition, Sie hat insgesamt zehn definiert, da sind so Emotionen dabei wie z.B. Freude und Spaß also die lauten Emotionen ... aber z.B. auch leise Emotionen wie z.B. Staunen, also staunen im positiven Sinne, zu erkennen, dass die Welt eigentlich ein Wunder ist, zählt auch zu positiven Emotionen ... oder z.B. Genussfähigkeit, einen Moment mit einem Menschen oder ein gutes Essen oder ein schönes Bild bewusst genießen zu können, wäre auch so eine positive Emotion von insgesamt zehn.


Barbara Fredrickson, und dafür ist sie weltberühmt geworden, hat sich angesehen was passiert wenn Menschen positive Emotionen haben in weiterer Folge, und was passiert wenn Menschen negative Emotionen haben in weiterer Folge.

Das was sie in ihrer Forschung gut zeigt ist, wenn Menschen in eine positive Emotion, ich formuliere es jetzt mal so wie sie es in ihrer Forschung gemacht hat, gebracht werden, dann hat das den Aspekt, dass sich ihre Wahrnehmung erweitert.


Broaden and Build Theorie heißt deswegen dieses Modell von Barbara Fredrickson. Nämlich wenn ich in einer positiven Emotionen bin, dann erweitert sich meine Wahrnehmung, weil sich meine Wahrnehmung erweitert, nehme ich mehr wahr, nehme ich auch mehr an Unterstützungsmöglichkeiten wahr, das stabilisiert mich wieder stärker, das stabilisiert auch wieder meine positiven Emotionen stärker, und es kommt zu einer Aufwärtsspirale, wie Barbara Fredrickson zeigt.


Das gleiche funktioniert im übrigen auch umgekehrt. Wenn ich Menschen in eine negative Emotion bringe, ganz gezielt, beginnt die Spirale nach unten. Die Wahrnehmung verengt sich, die Möglichkeiten die man sieht werden weniger, die Entscheidung die man dann treffen kann ... die Auswahl ist natürlich geringer und es kommt zu einer Verstärkung der negativen Emotionen. Das ist im übrigen etwas, das jeder Mensch kennt aus dem täglichen Leben. Wenn jemand richtig Angst und Furcht oder Zorn hat, in einem Gespräch z.B. dann habe ich nicht mehr die volle Wahrnehmung der Situation, sondern dann habe ich plötzlich so ein Scheuklappendenken und ich fokussiere nur mehr die Situation und ich sehe gar nicht mehr, was alles möglich ist, Barbara Fredrickson hat das gezeigt.


Was sie auch gezeigt hat ist, und das kann spannend sein für die Situation die viele Menschen als bedrohlich erleben, jetzt mit Corona, wenn ich eine belastende Situation erlebe und ich erlebe direkt nach der belastenden Situation ein positives Ereignis das ich mir auch selbst schaffen kann. Barbara Fredrickson macht es in ihrer Forschung z.B. mit so ganz kurzen, lustigen Videos. Dann kann man zeigen, dass die Zeit in der der Körper Reaktionen zeigt, physisch messbare Reaktionen, die mit Stress zu tun haben, messbar verkürzt wird. Im Unterschied zu, ich erlebe eine negative Situation - und das machen ganz viele Menschen - und dann reflektiere ich zuerst mal über die Situation mit der Logik, erst wenn ich eine Lösung gefunden habe, darf ich mir etwas Gutes gönnen.


UNDO Effekt heißt dieser Effekt, und er zeigt uns ganz eindeutig, wenn wir etwas Negatives erlebt haben, dann ist die bessere Strategie, jetzt sich etwas zu gönnen - und sei es nur ganz kurz - und erst dann darüber nachzudenken wie ich jetzt mit der Situation umgehe.


Das kann jeder Mensch machen. Ich muss nur aus dieser Logik aussteigen: Erst muss ich eine Situation lösen und dann darf ich mir etwas Positives gönnen! oder Dann darf ich die Zeit wieder nützen, um auf das zu schauen was gelingt! Sondern das was Barbara Fredrickson Forschung eindeutig zeigte, wenn etwas Negatives geschehen ist, etwas dass mir Angst macht - das kann auch sein ... ich sehe die Nachrichten und sehe die Corona Zahlen, und die machen mir vielleicht Angst - dass ich nicht danach auf Facebook schaue ob noch irgendwer etwas dazu kommentiert hat, zu den Zahlen sondern ich sage: "Ok, das macht mir jetzt Angst, ich nehme das wahr. Jetzt gönne ich mir ganz gezielt 10 Minuten, wo ich mich in eine Badewanne lege, wo ich mir Musik anhöre die mir gefällt, wo ich eine Runde im Garten spazieren gehe, wenn ich einen habe!" Was auch immer das ist, etwas von dem ich weiß, dass ich es gerne mag und in dieser Zeit erlaube ich mir, nicht über das vorherige nachzudenken, aber ich weiß ich mache es dann nachher. Die Qualität dessen was herauskommt, wenn ich diesen Break mache, ist weitaus besser, als wenn ich es direkt aneinander kopple.


Wir haben das bei Führungskräften auch gemessen und haben uns angesehen welche Auswirkungen hat das auf die Person selbst, also die Führungskraft selbst, wenn sie sich selbst in einen positiven Zustand bringt, nämlich wie viele Lösungen fallen ihr dann ein, um eine Situation zu bewältigen. Was man hier sieht ist, Menschen die sich selbst in eine positivere Emotion bringen können, denen fallen mehr Lösungsmöglichkeiten ein. Wir sehen in unserer Forschung, sie sind dann kreativer als wenn sie in einer negativeren Situation sind. Führen heißt sehr oft die richtige Entscheidung zu treffen, je mehr Entscheidungsmöglichkeiten ich für mich habe, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich die passende treffe, als wenn ich nur eine Entscheidungsmöglichkeit habe oder zwei, die mir einfallen. Somit ist es auch für Führungskräfte eine sehr sehr gute Strategie für sich Möglichkeiten zu finden, die eigenen Emotionen zu regulieren im Sinne von positiver zu regulieren, weil es nicht nur für die Person angenehmer ist, sondern weil, was man zeigen kann, auch die Entscheidungsqualität besser wird dadurch.


Wenn man das zusammenfasst, kann man eines sagen: Hier geht's nicht darum, wir malen uns jetzt die Welt in rosa und sehen nur mehr Regenbogenfarben und umarmen uns alle und haben uns lieb, das kann man auch machen, wenn man das möchte, aber das ist nicht positiv Leadership.


Die Logik ist hier wissenschaftsbasiert sich anzusehen, welche Auswirkungen hat etwas auf, in dem Fall Kennzahlen die Organisationen interessieren. Hier ist die Barbara Fredrickson eine ganz relevante Person, die zeigt: "Sich selbst in eine positive Emotion zu bringen oder von anderen in eine positive Emotion gebracht zu werden hat weitaus größere Auswirkungen im Nachgang als dass man nur eine positivere Emotion nachher hat, das ist ein Forschungsgebiet aus der positiven Psychologie.

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